Airtable
Airtable: Flexibles Tabellen-Tool oder vollwertige Low-Code-Plattform?

Christopher Geyer
Inhaber appding.de
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Was ist Airtable?
Airtable begann ursprünglich als datenbankähnliches Tabellen-Tool, das die einfache Verwaltung von Informationen in übersichtlicher Form ermöglichen sollte. Im Laufe der Zeit hat sich Airtable zu einer Low-Code-Plattform weiterentwickelt, die nicht nur Tabellen, sondern auch Formulare, Automatisierungen, Skripte und einen Interface-Designer zur Erstellung eigener Apps bietet.
Das Kernkonzept von Airtable basiert darauf, Daten in einer tabellenähnlichen Struktur zu organisieren, welche gleichzeitig die Funktionalität einer relationalen Datenbank bereitstellt. Jede Tabelle (Base) kann verschiedene Ansichten, Felder, Beziehungen und Automatisierungen enthalten, um unterschiedliche Geschäftsprozesse abzubilden.
Typische Anwendungsfälle für Airtable
• Projekt- und Aufgabenmanagement: Teams können Aufgaben, Meilensteine und Verantwortlichkeiten verwalten.
• Event- oder Kampagnenplanung: Marketingabteilungen nutzen Airtable, um Inhalte, Deadlines und Zuständigkeiten zu koordinieren.
• Inventar- und Ressourcenverwaltung: Produkte, Bestände oder Assets können durch verschiedene Tabellen und Ansichten strukturiert werden.
• Kunden- oder Partnerdatenbanken: CRM-Funktionen lassen sich mithilfe von Beziehungen und Formularen nachbauen.
Vorteile von Airtable
1. Benutzerfreundliche Oberfläche
Eine große Stärke von Airtable ist die eingängige tabellenbasierte Ansicht, die viele Nutzer*innen bereits von Tools wie Microsoft Excel oder Google Sheets kennen. Mit Drag-and-Drop-Funktionen lassen sich Spalten hinzufügen, Felder anpassen und Datensätze verschieben – ohne Vorkenntnisse in Datenbank-Programmierung.
2. Flexible Datenstruktur
Anders als reine Tabellen-Tools ermöglicht Airtable die Verwendung unterschiedlicher Feldtypen (z. B. Text, Zahl, E-Mail, Anhang, Verknüpfung zu einem anderen Datensatz). Auf diese Weise entsteht eine leistungsfähige, aber dennoch leicht bedienbare relationale Datenbank.
3. Automatisierungen und Scripting
Mit den Automation-Funktionen können Prozesse ausgelöst werden, sobald ein bestimmtes Ereignis eintritt – zum Beispiel das Erstellen eines neuen Datensatzes oder das Erreichen eines bestimmten Datums. Durch Airtable Scripting lassen sich zudem individuelle Automatisierungslogiken per JavaScript umsetzen.
4. Interface Designer
Eines der neueren Features von Airtable ist der Interface Designer, mit dem sich auf Basis der in Airtable gespeicherten Daten einfache Apps oder Dashboards erstellen lassen. Dadurch können Teammitglieder oder Kund*innen Daten in einer benutzerfreundlichen Oberfläche anzeigen und verwalten – ohne direkt in die tabellarische Ansicht zu wechseln.
5. Integration mit anderen Tools
Airtable bietet viele Standard-Integrationen, zum Beispiel mit Slack, Gmail oder anderen Produktivitäts- und Kollaborationstools. Darüber hinaus lassen sich via Zapier, Make (Integromat) oder Webhooks nahezu unbegrenzt weitere Dienste anbinden.
Nachteile von Airtable
1. Begrenzte Komplexität bei App-Erstellung
Trotz Interface Designer und Automatisierungen bleibt Airtable in erster Linie ein Tabellen- und Datenbank-Tool. Wer komplexe Workflow-Apps oder aufwendige Frontends entwickeln möchte, stößt an Grenzen. Andere Plattformen wie Bubble oder FlutterFlow bieten mehr Design- und Funktionsvielfalt für anspruchsvolle Web- bzw. Mobile-Apps.
2. Kostenstruktur und Skalierung
Die freien (Free) und günstigeren (Plus) Tarife reichen für viele einfache Use Cases, aber für größere Teams, Unternehmen mit hohen Datenmengen oder intensiven Automatisierungen steigen die Kosten schnell. Zudem sind gewisse Limits (z. B. maximaler Speicher, Anzahl der Datensätze) in den einzelnen Plänen zu beachten.
3. Unübersichtlichkeit bei großen Projekten
Da Airtable von Haus aus auf Tabellen und Views setzt, kann bei sehr umfangreichen Projekten schnell eine unübersichtliche Struktur entstehen. Auch wenn sich Arbeitsbereiche und Bases anlegen lassen, muss das Setup gut durchdacht sein, um nicht in ein Durcheinander von Tabellen und Beziehungen zu geraten.
4. Eingeschränkte Rollen- und Nutzerverwaltung
Während Airtable grundlegende Zugriffsrechte kennt (z. B. Editor, Kommentator, Lesezugriff), fehlen für komplexere Anforderungen (z. B. feingranulare Rollen) oft die Möglichkeiten. Ein dediziertes Rechte- und Rollenkonzept wie in enterprise-orientierten Tools (z. B. OutSystems oder PowerApps) ist nicht vorhanden.
Vergleich mit anderen No-Code-/Low-Code-Plattformen
Bubble
Im Gegensatz zu Airtable fokussiert sich Bubble auf den Bau komplexer Web-Applikationen mit individuellen Workflows und dynamischen Datenstrukturen. Bubble-Nutzer*innen haben umfangreiche Designfreiheiten und können nahezu jede erdenkliche Logik abbilden, benötigen jedoch eine etwas steilere Lernkurve.
FlutterFlow
FlutterFlow setzt auf Google Flutter und eignet sich damit hervorragend für Native- und Cross-Plattform-Apps. Anders als Airtable, das eher im Tabellenbereich angesiedelt ist, bietet FlutterFlow ausgefeilte UI-Design-Optionen für mobile Apps, die in den App-Stores veröffentlicht werden können.
AppSheet
AppSheet, das von Google übernommen wurde, arbeitet ähnlich wie Airtable mit tabellenbasierten Datenquellen (z. B. Google Sheets). Jedoch legt AppSheet von Beginn an den Fokus auf die Erstellung einfacher bis mittlerer Business-Apps, während Airtable zunächst als Datenbank/Tabellen-Tool gedacht war. Designoptionen in AppSheet sind jedoch begrenzter als bei vollwertigen App-Buildern.
Retool
Retool zielt auf die Erstellung von internen Tools und Dashboards, beispielsweise für Admin-Bereiche, Kundensupport oder Analytics. Im Vergleich zu Airtable ist Retool stärker auf technische Teams zugeschnitten, die APIs, Datenbanken und Skriptlogiken kombinieren wollen. Für nicht-technische Anwender*innen wirkt es teils komplexer als Airtable.
PowerApps
Microsoft PowerApps punktet mit der nahtlosen Integration in Office 365, SharePoint und Dynamics. Wer bereits stark auf Microsoft-Produkte setzt, profitiert hier von einem breiten Spektrum an Konnektoren. Airtable kann zwar über Integrationen angebunden werden, ist aber nicht so tief in das Microsoft-Ökosystem verflochten.
Soft (Softr)
Softr erlaubt, auf Basis von Airtable schnell ansprechende Websites und simple Web-Apps zu erstellen, z. B. Portale oder Mitgliederbereiche. Während Airtable die Datenbasis liefert, liefert Softr die Frontend-Komponenten. Somit ergänzen sich beide Tools: Wer nur Softr nutzen möchte, braucht aber eine separate Datenquelle (z. B. Airtable).
Jotform
Jotform ist spezialisiert auf Formulare und hat mittlerweile App-Funktionen integriert. Obwohl sich auch damit Daten sammeln und einfache Apps aufbauen lassen, bleibt Jotform vorrangig ein Formular- und Umfrage-Tool. Im Vergleich dazu ist Airtable ein kompletter Datenhub mit integrierten Automatisierungen.
OutSystems
OutSystems ist eine Enterprise-Grade-Low-Code-Plattform, bei der Performance, Skalierung und umfangreiche Entwicklungsprozesse im Mittelpunkt stehen. Airtable ist deutlich nutzerfreundlicher für kleinere Projekte, bietet jedoch nicht die gleiche Tiefe an Entwicklungs- und Governance-Features wie OutSystems.
Quickbase
Quickbase ähnelt Airtable in seiner Ausrichtung auf Datenbank-Workflows und Prozessautomatisierung, richtet sich jedoch stärker an mittelständische und große Unternehmen. Quickbase legt mehr Wert auf Sicherheits- und Compliance-Aspekte, was sich in komplexeren Lizenzmodellen niederschlägt.
Warum appding.de dennoch häufig GlideApps empfiehlt
Bei appding.de sind wir in der Auswahl des richtigen Tools tool-unabhängig und beraten Kunden stets nach deren individuellen Anforderungen. In vielen Projekten jedoch stellt sich heraus, dass GlideApps eine besonders attraktive Lösung bietet:
1. Intuitive Bedienung
GlideApps ist äußerst zugänglich und benötigt kaum Einarbeitungszeit. Sogar Nutzer*innen ohne IT-Hintergrund können ihre Apps schnell aufsetzen und anpassen.
2. Nahtlose Integration mit Google Sheets
Während Airtable in sich eine Datenbasis bildet, ist GlideApps perfekt für Unternehmen, die bereits intensiv mit Google Workspace arbeiten. Daten können direkt aus Google Sheets bezogen werden - auch wenn nativen Datenbanken in Glide diverse Vorteile haben!
3. Starke Performance für interne Anwendungen
GlideApps ist speziell für interne Geschäftsprozesse optimiert. Mit geringen bis mittleren Nutzerzahlen oder Datenmengen läuft die Plattform sehr effizient.
4. Kosteneffizienz
Viele Unternehmen finden GlideApps attraktiver, weil das Preismodell oft günstiger ausfällt als bei vergleichbaren Plattformen – insbesondere wenn man die Gesamtbetriebskosten (Wartung, Erweiterungen, Hosting) berücksichtigt.
5. Einfache Administration
Wartung und Updates laufen weitgehend automatisiert. Dies reduziert den technischen Aufwand und ermöglicht es Kunden, sich auf die Geschäftslogik zu konzentrieren.
Zwar gibt es Szenarien, in denen Airtable (etwa als flexible Datenquelle) in Kombination mit anderen No-Code-Tools oder individuell entwickelten Frontends sinnvoll ist. Dennoch haben wir die Erfahrung gemacht, dass viele interne Anwendungen und Prozesse mit GlideApps nicht nur schneller, sondern auch kostengünstiger realisiert werden können.
Fazit
Airtable hat sich von einem reinen Tabellen-Tool zu einer Low-Code-Plattform entwickelt, die gerade in den Bereichen Datenverwaltung, Workflow-Automatisierung und Prototyping überzeugt. Mit dem Interface Designer können Teams schnell eigene Frontends erstellen, ohne eine separate Software oder Programmierer*innen zu benötigen. Für kleinere bis mittlere Projekte, bei denen Daten in tabellenähnlicher Form gesammelt und genutzt werden, ist Airtable eine äußerst benutzerfreundliche und flexible Lösung.
Wer jedoch komplexe Apps mit stark individualisierten Oberflächen, nativer Funktionalität oder hohen Nutzerzahlen benötigt, stößt mit Airtable schnell an Grenzen. In solchen Fällen können Tools wie Bubble, FlutterFlow oder OutSystems besser geeignet sein. Gleichzeitig zeigen unsere Projekte bei appding.de, dass für viele interne Anwendungsfälle – vor allem im KMU-Bereich – GlideApps eine hervorragende Balance aus Kosten, Benutzerfreundlichkeit und Funktionsumfang bietet.
Möchten Sie mehr über die Auswahl des passenden Tools und unsere prozessgesteuerte Vorgehensweise bei der App-Entwicklung erfahren? Gemeinsam finden wir die Plattform, die Ihre Bedürfnisse am besten erfüllt. Und wenn wir am Ende doch bei Airtable landen, integrieren wir dies professionell und effizient in Ihre Unternehmenslandschaft – immer mit Blick auf den tatsächlichen Nutzen für Ihr Business.
In seiner langjährigen beruflichen Laufbahn hat Christopher Geyer umfassende Erfahrungen im Prozessmanagement und komplexen Digitalisierungsprojekten gesammelt. Diese Expertise hat ihn dazu geführt, sich auf Automatisierungen und digitale Leitplanken zur Prozessoptimierung zu spezialisieren. Seine Begeisterung für die Vereinigung reibungsloser Abläufe mit modernster Technologie war der Antrieb zur Gründung der ersten deutschen Product as a Service Agentur im Bereich der Softwareentwicklung. Im Verlauf seiner Karriere hat er diverse Projekte erfolgreich geleitet und umgesetzt, die sich auf die Verbesserung von Unternehmensprozessen durch digitale Innovationen konzentrierten. Sein Hauptziel besteht darin, durch die intelligente Anwendung von Technologie den Mehrwert von Prozessoptimierungen zu maximieren und die Messbarkeit von Investitionen zu gewährleisten. In seinen Blogbeiträgen bietet er Ihnen die Gelegenheit, seine Erkenntnisse, Erfahrungen und bewährten Methoden zu teilen. Wir laden Sie herzlich dazu ein, Christopher´s Beiträge auf diesem Blog aufmerksam zu verfolgen und von seinem fundierten Wissen im Bereich Prozessmanagement, Digitalisierung und Automatisierung zu profitieren.





