AppSheet
AppSheet: Googles No-Code-Plattform für schnelle Unternehmensanwendungen

Christopher Geyer
Inhaber appding.de
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Was ist AppSheet?
AppSheet ist eine No-Code-Plattform, die vor allem für schnelle und unkomplizierte App-Entwicklung steht. Ursprünglich wurde AppSheet von einem unabhängigen Anbieter entwickelt und später von Google übernommen. Das Kernelement der Plattform ist die enge Verzahnung mit tabellenbasierten Datenquellen wie Google Sheets, Excel oder SQL-Datenbanken. Dank einer benutzerfreundlichen Oberfläche können Anwender*innen Geschäftsprozesse digitalisieren, indem sie Tabellen in interaktive Apps verwandeln – ganz ohne Programmierkenntnisse.
Typische Anwendungsfälle für AppSheet
• Feld- und Außendienstmanagement: Vertriebsteams oder Techniker*innen vor Ort können Daten mobil erfassen.
• Inventar- und Warenwirtschaft: Überwachung von Beständen, automatische Nachbestellung und Aktualisierung in Echtzeit.
• Projekt- und Aufgabenmanagement: Verknüpfung von Aufgabenlisten mit Zusatzinformationen (z. B. Status, Verantwortliche).
• CRM und Kundendaten: Zentrale Erfassung von Leads und Kundendaten, leicht zugänglich für das gesamte Team.
Vorteile von AppSheet
1. Schnelle Entwicklung und leichter Einstieg
Einer der größten Pluspunkte von AppSheet ist die benutzerfreundliche Entwicklungsumgebung. Wer bereits mit Tabellenkalkulationsprogrammen gearbeitet hat, findet sich schnell zurecht. Die App-Logik kann mithilfe von einfachen IF-Abfragen, Datenvalidierung und Automatisierungen abgebildet werden.
2. Nahtlose Integration mit Google Workspace
Da AppSheet inzwischen Teil der Google-Familie ist, erfolgt die Verbindung zu Google Sheets, Google Drive und anderen G-Suite-Produkten besonders reibungslos. Auch weitere Datenquellen wie Excel, SQL oder Cloud-Speicher sind anbindbar, was die Plattform vielseitig macht.
3. Automatische Updates
Ändern sich Daten in den verknüpften Tabellen, aktualisiert sich die App in Echtzeit. Änderungen an der Tabellenvorlage (z. B. neue Spalten) spiegeln sich unmittelbar in der App wider. Das reduziert den Wartungsaufwand und sorgt für aktuelle Datensätze auf allen Endgeräten.
4. Geräteunabhängige Nutzung
AppSheet-Anwendungen lassen sich auf Smartphones, Tablets und Desktops gleichermaßen nutzen. Das ist speziell für Außendienst- oder Hybrid-Arbeitsszenarien praktisch, da Mitarbeiter*innen ortsunabhängig auf die benötigten Informationen zugreifen können.
5. Automatisierung von Workflows
In AppSheet können Workflows oder Bots eingerichtet werden, die etwa Benachrichtigungen, E-Mail-Versand oder Datenupdates auslösen. Damit können Standardprozesse automatisiert und Fehlerquellen reduziert werden.
Nachteile von AppSheet
1. Beschränkte Design- und Layout-Freiheit
AppSheet setzt stark auf funktionale Oberflächen. Die Möglichkeiten, das App-Layout individuell zu gestalten, sind begrenzt. Wer eine optisch sehr ansprechende, frei konzipierte App benötigt, stößt schnell an Grenzen.
2. Eingeschränkte Komplexität
Obwohl AppSheet inzwischen durch Google weiterentwickelt wird, bleibt der Fokus auf standardisierten Anwendungsfällen wie Formularen, Tabellenansichten und Workflows. Sehr komplexe oder stark individualisierte Geschäftslogiken sind schwer oder nur mit Workarounds umzusetzen.
3. Lizenzkosten & Skalierung
AppSheet ist ab einer gewissen Nutzerzahl bzw. Funktionsvielfalt nicht mehr kostenlos. Unternehmen sollten die Lizenzmodelle genau prüfen, insbesondere wenn mehrere Teams auf AppSheet zugreifen. Eine stark wachsende Benutzerbasis kann zu deutlich höheren laufenden Kosten führen.
4. Datenbankstruktur und Performance
Obwohl AppSheet relationale Verknüpfungen ermöglicht, bleibt das Kernkonzept die tabellenartige Datenhaltung. Wer sehr komplexe Datenstrukturen oder extrem hohe Datenmengen hat, könnte bezüglich Performance oder Datenmodellierung an Grenzen stoßen.
Vergleich mit anderen Low-Code-/No-Code-Plattformen
Bubble
Während AppSheet sich auf mobile-first und tabellenbasierte Apps konzentriert, ist Bubble auf komplexe Web-Anwendungen ausgerichtet. Bubble bietet mehr Design-Freiheit und eine große Plugin-Bibliothek – erfordert aber eine längere Einarbeitungszeit.
FlutterFlow
FlutterFlow basiert auf Googles Flutter-Framework und zielt auf Cross-Plattform-Apps für iOS, Android und Web ab. Im Vergleich zu AppSheet ist FlutterFlow leistungsstärker im Design und bietet native Performance, setzt allerdings mehr technisches Verständnis voraus.
Airtable
Airtable verbindet die Einfachheit von Tabellenkalkulationen mit Datenbankfunktionen. Zwar hat Airtable mit dem Interface Designer eine eigene App-Entwicklungskomponente, bleibt aber primär ein Tabellen- und Datenverwaltungstool. Wer schnelle und einfache Apps benötigt, greift oft eher zu AppSheet.
Retool
Retool ist entwicklerzentriert und eignet sich für den Bau interner Dashboards und Admin-Tools. Im Gegensatz zu AppSheet, das auf einfache Business-User abzielt, bietet Retool mehr API-Integrationsoptionen und JavaScript-Anpassungen, jedoch weniger Komfort im rein visuellen Aufbau.
PowerApps
Microsoft PowerApps ist eng in das Microsoft-Ökosystem integriert. Wer bereits auf SharePoint, Azure und Dynamics setzt, kann damit ähnlich schnell wie mit AppSheet Apps erstellen. Für Google-orientierte Unternehmen ist PowerApps weniger naheliegend.
Softr (Soft)
Softr konzentriert sich auf die schnelle Erstellung von Web-Portalen und Mitgliederbereichen auf Basis von Airtable. Wer interne, mobile Apps erstellen möchte, ist mit AppSheet besser bedient. Softr hingegen punktet beim schnellen Web-Frontend-Design.
Jotform
Jotform ist in erster Linie ein Formular-Tool, bietet aber seit einiger Zeit einen App-Baukasten für einfache mobile Anwendungen. Verglichen mit AppSheet ist Jotform stärker auf Umfragen, Anmeldeformulare und Zahlungsabwicklung spezialisiert.
OutSystems
OutSystems ist eine Enterprise-Low-Code-Plattform, die sich an große Unternehmen mit komplexen Anforderungen richtet. AppSheet wirkt dagegen übersichtlicher und einfacher zu nutzen, skaliert aber nicht so tief in Enterprise-Projekte hinein.
Quickbase
Quickbase fokussiert sich auf Prozessmanagement und Workflows und unterstützt komplexere Unternehmensanforderungen. Wer nur eine schnelle, tabellenbasierte App benötigt, ist bei AppSheet im Vorteil. Für umfangreiche Compliance- und Sicherheitsanforderungen könnte Quickbase jedoch passender sein.
Warum appding.de dennoch häufig GlideApps empfiehlt
Obwohl wir bei appding.de die Vorteile von AppSheet kennen und schätzen, entscheiden wir uns in vielen Projekten für GlideApps. Die Gründe sind:
1. Äußerst intuitive Bedienung
GlideApps punktet mit einem noch einfacheren Einstieg. Das visuelle Editing, die direkte Synchronisation mit Google Sheets und die klare Menüführung ermöglichen rasche Ergebnisse.
2. Fokussierung auf mobile Anwenderfreundlichkeit
GlideApps bietet Responsive Design und ein modernes Look-and-feel. Für viele interne Geschäftsprozesse im KMU-Bereich reicht diese Benutzeroberfläche völlig aus – und sieht professionell aus.
3. Kosteneffizienz & Skalierung
Gerade für mittelständische Unternehmen, die keine massiven Datenmengen oder hohe Nutzerzahlen bewältigen müssen, ist Glide oft günstiger. Gleichzeitig ist die Plattform stabil genug, um einen reibungslosen Einsatz zu garantieren.
4. Nahtlose Google-Integration
Ähnlich wie AppSheet hat GlideApps eine enge Anbindung an Google Sheets. Für Teams, die bereits in Google Workspace leben, ist das ein enormer Vorteil. Auch die Datenpflege bleibt dadurch vielen Nutzer*innen vertraut.
5. Schnelle Prototyping-Zyklen
Da Glide einen klaren Fokus auf Simplicity und Time-to-Market legt, lassen sich funktionsfähige MVPs oft innerhalb weniger Stunden oder Tage erstellen – und das zu überschaubaren Kosten.
Fazit
AppSheet ist eine leistungsfähige No-Code-Plattform, die sich ideal für Unternehmen eignet, welche tabellenbasierte Apps für interne Prozesse benötigen. Die Integration in das Google-Ökosystem, die schnelle Erstellung von Formularen und Workflows sowie die Echtzeit-Synchronisation sind dabei klare Pluspunkte. Auch für den Außendienst oder Inventar-Management-Szenarien ist AppSheet aufgrund seiner mobilen Ausrichtung sehr attraktiv.
Allerdings stoßen Nutzer*innen, die komplexe Designs, hohe Individualisierung oder umfangreiche Sicherheits- und Compliance-Anforderungen benötigen, schneller an Grenzen. In diesen Fällen können andere Tools wie Bubble, FlutterFlow oder OutSystems sinnvoller sein. Gleichzeitig favorisieren wir bei appding.de in vielen Projekten GlideApps, da es für die meisten Business-Anwendungen ein optimales Verhältnis aus Benutzerfreundlichkeit, Funktionalität und Kosteneffizienz bietet.
Am Ende entscheidet immer der konkrete Bedarf: Welches Tool Ihren Anforderungen am besten entspricht, evaluieren wir gerne mit Ihnen gemeinsam im Rahmen unserer prozessgesteuerten Beratung.
In seiner langjährigen beruflichen Laufbahn hat Christopher Geyer umfassende Erfahrungen im Prozessmanagement und komplexen Digitalisierungsprojekten gesammelt. Diese Expertise hat ihn dazu geführt, sich auf Automatisierungen und digitale Leitplanken zur Prozessoptimierung zu spezialisieren. Seine Begeisterung für die Vereinigung reibungsloser Abläufe mit modernster Technologie war der Antrieb zur Gründung der ersten deutschen Product as a Service Agentur im Bereich der Softwareentwicklung. Im Verlauf seiner Karriere hat er diverse Projekte erfolgreich geleitet und umgesetzt, die sich auf die Verbesserung von Unternehmensprozessen durch digitale Innovationen konzentrierten. Sein Hauptziel besteht darin, durch die intelligente Anwendung von Technologie den Mehrwert von Prozessoptimierungen zu maximieren und die Messbarkeit von Investitionen zu gewährleisten. In seinen Blogbeiträgen bietet er Ihnen die Gelegenheit, seine Erkenntnisse, Erfahrungen und bewährten Methoden zu teilen. Wir laden Sie herzlich dazu ein, Christopher´s Beiträge auf diesem Blog aufmerksam zu verfolgen und von seinem fundierten Wissen im Bereich Prozessmanagement, Digitalisierung und Automatisierung zu profitieren.